Notfall - Leishmaniose positiv
Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Blacky. Meine Retter haben mich schon als Junghund auf der Straße aufgelesen. Hier hatte ich nach etwas Essbaren gesucht. Eigentlich hatte ich mal ein Zuhause, aber meine damaligen Besitzer wollten mich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr. Sie haben mich einfach vor die Tür gesetzt und es scherte sie nicht die Bohne ob ich ohne Futter und Wasser überleben werde oder nicht. Zum Glück gibt es da aber auch noch die netten Menschen, denen ein hilfloser Hund wie ich es war nicht einfach egal ist. Meine Retter haben mich mitgenommen und in ihr Tierheim für verlassene Hundeseelen gebracht. Hier bin ich in Sicherheit und auch Futter gibt es genug. Ich müsste mich also glücklich schätzen. Aber noch glücklicher wäre ich natürlich, wenn mich doch mal jemand entdecken und aus meinen tristen Alltag heraus holen würde, denn ein Zwingerleben in einem andalusischen Tierheim kann nur eine Notlösung auf Zeit sein. Aus meiner einstigen Notlösung sind leider jedoch inzwischen schon Jahre geworden und das macht mich einfach fertig. Natürlich kümmert man sich um uns, aber es ist doch anders als in einem deutschen Tierheim. Zu voll die Zwinger, weil es so viele Hilfebedürftige von uns gibt. Zu kurz ist die liebende Hand, die neben Fütterung und Reinigung mal flux Zeit für uns hat. Den Rest des Tages verbringen wir mit Langerweile, liegend auf harten Beton und in der Nacht träumen wir von unseren eigenen Familien. Es ist schlimm genug, dass man uns nicht mehr wollte und wir alles verloren haben was wir hatten. Noch schlimmer ist das Vergessen werden, vom Rest der Welt. Mir bleibt nur die Hoffnung auf ein besseres Leben, dass auch mich mal nette Menschen entdecken, und auch wenn ich zehnmal schwarz bin, ehrlich gesagt, mag ich diese nicht aufgeben. Man sagt: „Am Ende wird alles gut werden, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht am Ende“. Also warte und hoffe ich weiter.
Geboren wurde ich lt. Pass ca. im Oktober 2012, meine Pfleger sagen jedoch ich könnte jünger sein. Das wie bereits erwähnt im falschen Land, denn in meinem Geburtsland Spanien werden wir Vierbeiner leider nicht wie richtige Familienmitglieder behandelt. Wir leben oft ein dürftiges Leben irgendwo im Hinterhof, auf Grundstücken oder angekettet im Nirgendwo. Meine Vorgeschichte ist nicht bekannt, was auch völlig egal ist, denn die Zukunft ist das Einzige was zählt in unserem Leben. Meine Retter sagen von mir, dass ich ein richtig netter, menschenbezogener Hundejunge bin! Sie können gar nicht verstehen, dass meine Menschen mich nicht mehr wollten. Durchweg lieb, charmant, unterwürfig, mit Artgenossen verspielt und verträglich, sie sind begeistert. Aber all die Begeisterung der Menschen die mich kennen hilft mir herzlich wenig, wenn ich danach Tag aus Tag ein wieder hinter Gitter muss. Ich bin ca. 56 cm groß und wiege ungefähr 22 kg, vermutlich bin ich ein Labrador- oder ggf. auch Pastor Mallorquín – Mischling, letzteres evtl. im Kleinformat. Egal wie, ich bin ein Hund der sich nicht nur nach tollen Spaziergängen durch die Natur sondern auch nach etwas Kopfarbeit sehnt, eben alles das, was eine junge Hundeseele so glücklich macht. Ein Hindernis gäbe es da aber noch. Es reicht ja nicht schon aus, dass kaum ein Mensch sich für schwarze Hunde interessiert, und somit meine Chancen eh schon ganz unten sind. Vor einer Weile war ich zum Mittelmeercheck. Da stellte sich heraus, dass ich Leishmaniose positiv bin. Seither nehme ich meine Tabletten, aber keine Angst, mir geht es bisher prima. Ich suche daher ein hundeerfahrenes Zuhause, schön wären bereits Vorkenntnisse. Meine Kontaktperson in Deutschland erzählt ihnen bei ernsthaftem Interesse an mir sicher gerne mehr.
Mein Wunsch aus meinen nächtlichen Träumen wäre ein ländliches Zuhause mit tollem eingezäunten Garten, wo ich nach Herzenslust springen darf. Dazu nette Menschen mit lieben Händen, wo ich ein richtiges Familienmitglied sein darf und die mich einfach so nehmen wie ich bin – schwarz und unschuldig. Sie sollten aktiv und gern in der Natur unterwegs sein. Natürlich möchte auch ich noch so viel lernen und für Schmusestunden sollte es ebenfalls Zeit geben, denn ich habe so viel entbehren müssen und verpasst. Nette Kinder in einem bereits vernünftigen Alter sind sicher auch kein Problem für mich, denn ich bin auch sehr verspielt und wie bereits gesagt, auch toll zu Menschen. Ebenfalls auch eine nette Kumpeline an meiner Seite fände ich toll, diese sollte jedoch kastriert sein. Bei Rüden würde die Sympathie entscheiden, das kann ich vorher so pauschal nicht sagen. Das alles ist aber keine Bedingung, denn ich würde mich natürlich auch als Einzelhund wohlfühlen. Bei Ankunft käme ich selbstverständlich gechipt, vollständig geimpft, mit EU-Pass und mit aktuellem Labor, ggf. auch kastriert, was von meinem gesundheitlichen Zustand abhängig wäre. Ob mir das bisher traurige Schicksal in meinem Leben, vielleicht doch noch ein wenig Glück und Wärme beschert?
Kontakt:
Jeannette Bech
Email: Jeannette.Bech@hunde-ohne-lobby.de